N.P.U hat den Schutz der Nichtraucher im Bauamt Neuhausen durchgesetzt
Während meiner "Karriere" im Neuhauser Bauamt gab es auch für mich diverse eigenartige Gepflogenheiten, die seinesgleichen suchten. Am meisten zu schaffen machte mir die rücksichtslose Raucherei, welcher ich mir weder bei der Fahrt zur Arbeit noch in der Znünipause zu entziehen vermochte.
Einmal als ich am Fahren war, verdichtete sich die Luft soweit, bis mir Sicht und Atem gleichzeitig entschwinden wollten. Was lag also näher, als wenigstens auf der Fahrerseite das Fenser zu öffnen. Und schon ertönte nebenan ein lauter Fluch, dann eine barsche, heisere und ziemlich unschweizerische Stimme: "Rutz sp.... Du eigentlich? Mach sofort das Fenster zu! Oder willst Du auch noch meine Gesundheit ruinieren?." Nach einem kurzen Japsen nach Frischluft habe ich ihm dann entsprochen und liess ihn sein Räucheropfer ungestört weiter zelebrieren, während es in meinem Inneren kochte.
Da ich der überbordenden Sucht auch während der Znünipause ausgeliefert war, wollte ich dies ohne Fenster öffnen beenden und fernab von den Süchtigen meine Stärkung zu mir nehmen. Ehe ich meine Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, kam auch schon der Verweis: "Die Znünipause findet auch für Dich in der Kantine statt, da gibt es nichts zu berichten.
Darauf besann ich mich der Nützlichkeit der - nur für mich - alle paar Wochen stattfindenden Qualifikationen und Leistungsbeurteilungen - wie diese Vorladungen fälschlicherweise genannt wurden. Also sass ich an meinen PC und reihte ein paar aus meiner Sicht nützliche Worte aneinander. Diese reichte ich in der zweiten Hälfte 2001 in gut dosierter Form nacheinander ein. Nachstehend ein kleines Beispiel:
6 Besteht seitens der Vorgesetzten ein Interesse, während der Znünipause etwas zum
Schutze der Nichtraucher zu unternehmen? Z.B:
6.2 Rauchen während der Pause einstellen ja nein
6.2 spezielle Räumlichkeiten für Nichtraucher ja nein
6.3 die Betroffenen dürfen heim oder ins Restaurant gehen ja nein
Als mir Franz Baumann auch noch Konsequenzen unter Zuhilfenahmen von "mangelhafter Teamfähigkeit" in Aussicht stellte lenkte ich meine Aktivitäten notgedrungen in eine andere Richtung. Was lag da näher, als die Angriffsfläche zu minimieren und die Wirkung dafür umso mehr zu maximieren.
In der Folge holte ich die NPU zu Hilfe, um en passant auch noch eine kleine Bresche ins Lager der Mobber zu schlagen. Gemäss meiner späteren Recherchen, wurde meinem Mitarbeiter offenar signalisiert, es sei auf lange Sicht gesünder zu verzichten, als sich die Prämie "unter den Nagel zu reissen". Die restliche Überzeugung leistete sein angeborenes Misstrauen. Mir war es recht, da ich mich letztendlich nur ungern von den 500 Franken getrennt hätte.
Da die Angelegenheit dauerte, gab es bei der NPU gewisse personelle Veränderungen wobei sie von der B. S. E. W - hat keine Ähnlichkeit mit der gleichnamigen Rinderseuche - übernommen wurde. Ein Mitglied erinnerte sich der noch immer pendenten Belohnung und kam zu folgendem Abschluss
Das waren wohl die lohnendsten 50 Franken, die ich je investiert hatte. Tage darauf war eine Lüftungsfirma an der Arbeit und hängte grosse, silbern glänzende Rohre über den Tischen an die Decke. An deren Ende an der Aussenwand wude ein leistungsfähiger Ventilator befestigt, der seither meinen Mitarbeiter etwas über die restlichen 450 Franken hinwegtröstet. Auch das Eis war etwas gebrochen. Einer der Mächtigen - im Hintergrund - kam auf mich zu und meinte: "Da siehst Du Sepp, was wir alles für einen wie Dich unternehmen." Habe mich noch lange darüber gefreut.